„Schub bekommen“ – Vertrauensleute-Werkstatt für Gute Arbeit am 16./17.09.2016

04.10.2016

„Schub bekommen“: Das war einerseits Teilnehmenden-Feedback zu der von den Bereichen Mitbestimmung sowie Innovation und Gute Arbeit durchgeführten Werkstatt-Veranstaltung, in der am 16. und 17. September 2016 VL-Kolleginnen und –Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen und Bundesländern in Berlin zusammen kamen. Andererseits ging es genau darum, dass Gute Arbeit in den Betrieben und Dienststellen „Schub bekommt“: Durch Ideenaustausch, Zugang zu Materialien und weitere Unterstützungsangebote. Gute und gesunde Arbeitsbedingungen als gewerkschaftliches Kernthema bietet viele Aktionsmöglichkeiten für Vertrauensleute, zeigt, worum es uns als ver.di geht und zielt genau darauf, wo es leider derzeit häufig „brennt“.

So, wie Beteiligung das zentrale Element Guter Arbeit ist, folgte auch die Werkstatt im September den Schwerpunkten der Teilnehmenden. Die erste Werkstatt-Phase machte deutlich, wie vielfältig sich VL für gute, gesunde Arbeitsbedingungen engagieren, aber auch, wie schwerwiegend die Probleme ungenügender Arbeitsgestaltung vor Ort sind. Über Betriebs- und Branchengrenzen hinweg glichen sich die Beispiele schlecht gestalteter Arbeit, ob es nun um Personalabbau und Arbeitsverdichtung, mangelnde Wertschätzung und inkompetentes Führungsverhalten ging oder um Umgebungsbedingungen wie Lärmpegel und hohe Temperaturen.

Dieser moderierte Erfahrungsaustausch führte zu vier Vertiefungsthemen, zu denen konkrete Herangehensweisen zusammen getragen wurden:

  • Wie können wir als VL für die Folgen schlecht gestalteter Arbeit sensibilisieren?
  • Wie können wir als VL konkrete betriebliche Probleme erfolgreich aufgreifen?
  • Wie können wir die KollegInnen gut einbeziehen/beteiligen?
  • Was können wir als VL tun, wenn Sand im Getriebe in der Zusammenarbeit mit BR/PR ist?

In der zweiten Werkstatt-Phase wurden dazu Ideen in einem lebendigen World Café gesammelt, hier profitierten alle vom geballten Erfahrungsschatz und der Kreativität der Teilnehmenden (siehe die beigefügten Fotos für die gesamten Ergebnisse). Direkten und wenig komplexen Aktionen wurde dabei der Vorzug gegeben – weil sich Kollegen und Kolleginnen damit erfahrungsgemäß am besten ansprechen lassen. Ob – um nur einige Beispiele zu nennen – man frühmorgens die Umrisse einer „Leiche“ mit Kreide auf den Boden zeichnet („machte permanent Überstunden“) oder in einer Blitzaktion als Schafe verkleidet verkündet, dass das Schweigen der Lämmer ein Ende hat – garantiert erzeugt man so Aufmerksamkeit. Um die KollegInnen zu beteiligen, eignen sich alle Formen von Befragungen. Das könnte dann auch eine Wandzeitung am stillen Örtchen sein: weil niedrigschwelliger, anonymer Zugang. Selbst wenn überwiegend „dumme Sprüche“ zu erwarten wären – die Vertrauensleute hätten trotzdem ihre jeweilige Botschaft transportiert.

In der Abschlussphase der Werkstatt-Veranstaltung wurde schließlich gesammelt, welche Unterstützung bzw. Materialien Vertrauensleute brauchen, um Gute Arbeit noch besser in den Betrieben und Dienststellen bekannt zu machen und voran zu bringen. Ebenso wie weitere Veranstaltungen folgen werden, wird auch daran weiter gearbeitet – und zukünftig über Ergebnisse und Termine informiert. Bereits jetzt sind Beispiele Guter Praxis, Zugang zu Fotos und Materialien im ver.di-Mitgliedernetz zugänglich gemacht. Dafür nach dem Einloggen „Fundgrube“ in die Suchmaske eingeben.

 
VL-Werkstatt Gute Arbeit 2016
VL-Werkstatt Gute Arbeit 2016
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