Gute agile Projektarbeit
Das ver.di-Teilvorhaben zielt auf eine beteiligungsorientierte Gestaltung guter agiler Projektarbeit im Sinne einer sozialen Innovation. Es geht vor allem darum, wie mit agilen Methoden Arbeitsbelastungen abgebaut werden können. Denn schon jetzt ist digitale Arbeit vielfach durch eine zu hohe psychische Belastung, insbesondere durch eine immense Arbeitsintensität gekennzeichnet. Agile Methoden als alternativer Ansatz zum traditionellen Management können mehr Effizienz und eine Belastungsreduktion für die Erwerbstätigen ermöglichen. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich diese Potentiale entfalten können?
Hierzu bedarf es noch praxisorientierter Forschung zur Umsetzung und Anwendung bzw. Weiterentwicklung von agilen Methoden und Tools im Sinne Guter Arbeit. Ein Schwerpunkt von diGAP liegt dabei auf der Ausgestaltung der Freiräume für die agil Arbeitenden. Agile Teams sind als ‚kollektiver Akteur‘ für die Planung und die zeitliche Organisation der eigenen Arbeit in hohem Maße selbst verantwortlich. Dafür brauchen sie jedoch „Schutzräume“. Die teambezogene Umsetzung der Anforderungen und die dafür nötige Kommunikation stellen hohe Anforderungen an die Erwebstätigen, digitale Tools erhöhen die Transparenz aller Arbeitsschritte. Oft fehlen hier notwendige Rahmenbedingungen und Kompetenzen.
Auch für die Betriebsräte ist agile Projektarbeit eine Herausforderung: Wie können die Beschäftigten hier unterstützt werden, welche Qualifizierungsprozesse müssen angestoßen werden, wie sind Mitbestimmung und Schutzrechte weiterzuentwickeln? Im Zuge einer Bestandsaufnahme in den beteiligten Unternehmen werden Herausforderungen, Voraussetzungen und Kriterien guter agiler Projektarbeit identifiziert. Ziel ist der Abbau von Belastungen, die Verbesserung der Arbeits- und Servicequalität und die Sicherung eines nachhaltigen Typus sozialer Innovation. Praxistaugliche Formen belastungsreduzierender Konzepte für gute agile Projektarbeit werden beteiligungsorientiert erarbeitet und in Pilotbereichen der Unternehmen erprobt und evaluiert. Die Projektergebnisse werden in Veranstaltungen, v.a. Workshops, an betriebliche und gewerkschaftliche Interessenvertretungen transferiert, in einem Gestaltungsleitfaden festgehalten und in die gewerkschaftlichen Weiterbildungsangebote integriert.
Informationen zum Projekt
Das von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg koordinierte Verbundprojekt läuft von April 2017 bis März 2020. Als Projektpartner sind beteiligt:
Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Das Förderkennzeichen (FKZ) ist 02L15A305.
Der BMBF-Schwerpunkt zielt darauf, „Digitalisierung als soziale Innovation“ im Hinblick auf neue Formen der Arbeitsgestaltung und -organisation zu untersuchen.
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