DGB-Index Gute Arbeit Report 2024

Mit dem Schwerpunkt Fachkräftesicherung
14.11.2024

Fachkräftesicherung? Nur mit guten Arbeitsbedingungen

In Deutschland wird für eine Reihe von Berufsgruppen ein Fachkräfteengpass diagnostiziert. Das bedeutet, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, offene Stellen mit qualifizierten Bewerber*innen zu besetzen. Zu den "Engpassberufen" gehören z. B. Pflegeberufe, Lehrer*innen und Erzieher*innen, Bauberufe, Berufskraftfahrer*innen oder Softwareentwickler*innen.

In der Debatte um Fachkräftemangel werden häufig die wirtschaftlichen Folgen von Fachkräftemangel diskutiert. Ein wichtiger Aspekt wird oft vernachlässigt: die Rolle der Arbeitsbedingungen. Die Befragungsergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit 2024 zeigen, wie relevant das Thema Arbeitsqualität für die Fachkräftesicherung ist.

  • Das betrifft einerseits die Auswirkungen auf die Beschäftigten. Der Personalmangel, der besonders in Engpassberufen auftritt, führt zu höheren Belastungen für die verbliebenen Beschäftigten: Zusätzliche Arbeitsaufgaben (76%), ein höheres Arbeitstempo (60%) und mehr Überstunden (57%) sind die häufigsten Folgen von Personalmangel. Die Folge ist eine Abwärtsspirale, wenn die ohhe Belastung dazu führt, dass weitere Beschäftigte den Arbeitsbereich verlassen.
  • Die Bedeutung guter Arbeitsbedingungen für die Fachkräftesicherung zeigt sich auch bei anderen Themen: Wenn Weiterbildungsangebote aufgrund fehlender Zeit oder hoher Belastung nicht in Anspruch genommen werden, wenn Beschäftigte aufgrund hoher Belastungen ihre Arbeitszeit verkürzen oder wenn die Arbeitsbedingungen zu schlecht sind, um die Tätigkeit dauerhaft auszuführen.

Diese und viele andere Zahlen rund um das Thema Fachkräftesicherung finden sich im Report 2024 des DGB-Index Gute Arbeit. Der Report steht hier zum Download bereit.